Risikobeherrschung Variantencodierung
Ausgangssituation
Premium-Fahrzeuge können bei der Fahrzeugbestellung höchst individuell konfiguriert werden. Dazu stehen neben der Modellpalette (Modellreihe, Karosserieform und Motorisierung) auch eine große Anzahl an Serien- und Sonderausstattungen sowie Ausstattungspaketen zur Verfügung. Zur Vermeidung von separaten Hardwareteilen (Steuergeräte bzw. Softwarevarianten) für jede individuelle Kundenauswahl gibt es die Möglichkeit, die SW auf Steuergeräten zu codieren und entsprechend Kundenfunktionen freizugeben. Im Zuge der massiven Erweiterungen der Modellpalette und des Gedankens der Wiederverwendung von Software (Baukasten) wird eine grafische Erweiterung einer automatisierten Tollkette benötigt, welche sicherstellt, dass in der Produktion alle Codierdaten mit allen benötigten Varianten zur Verfügung gestellt werden können.
Vorgehen
Der gesamte Datenbereitstellungsprozess – von Fahrzeugvarianten und Kundenfunktionen, der Implementierung der Funktionalität als SW-Komponenten bis zur Dokumentation der Daten in einem Codierdatenverwaltungstool – wurde erfasst und dokumentiert. Die vorhandenen Schnittstellen wurden analysiert und visualisiert (UML). Für eine prototypische Umsetzung wurden die fachlichen Use-Cases erhoben und entsprechend in eine Spezifikation für das Zieltool überführt. Für Abstimmungen mit den Endanwendern wurde ein Prototyp in JAVA umgesetzt und den Fachabteilungen zur Abnahme vorgestellt.
Ergebnisse / Nutzen
Absicherung eines kritischen, kostenintensiven Entwicklungsprozesses durch Implementierung eines Prototypens und fachliche Bestätigung zur produktiven Integration in die Toolkette. Die Wiederverwendbarkeit der Testfälle des Prototypen für das Produktivsystem ermöglicht schnellstmögliche Umsetzbarkeit für die Implementierung in den Gesamtprozess.